Freiwillige Feuerwehr der Stadt Laage

Aus der Chronik der Feuerwehr Laage

Wie fast überall im 19. Jahrhundert waren es Handwerker und Kaufleute,  die zum Schutz des Hab und Guts den Entschluss fassten, ein Feuerwehr zu gründen.

Der Aufruf:

Wochenblatt vom 28. Februar 1891 „Alle diejenigen Personen, welche sich für die Bildung der  freiwilligen Feuerwehr interessieren, werden gesucht, sich  zur Besprechung der Angelegenheit Sonnabend,  den 28. Februar 1891, Abends 8 Uhr im Schröderschen Gasthofe hierselbst einzufinden.“
Laage, 14. Februar 1891, Der Magistrat  

Gründungsjahr 1891:
In dem Städtchen Laage wurde erstmals eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. Am Gründungstag traten der Feuerwehr 35 aktive sowie 40 passive Mitglieder bei. Gleichzeitig wurde eine Feuerlöschordnung beschlossen. Für den Ernstfall wurden folgende Geräte angeschafft:
•      1 Abprotzspritze
•      1 Schlauchwagen
•      1 Wasserwagen
•      3 Leitern
•      Einige Ledereimer & Feuerhaken  

Leiter- und Wasserwagen aus dem Jahre 1891

Für die damalige Zeit eine gute Ausstattung, um aktiv Hab und Gut vor Brand schützen zu können. Im gleichen Jahr erhielten die aktiven Mitglieder der Wehr auch Uniformen.    

1895:
Mecklenburgische Feuerwehrtag kam nach Laage und mit ihm rund 400 Feuerwehrleute aus 23 Feuerwehren des 1879 gegründeten Mecklenburgischen Feuerwehrverbandes. Zwei Jahre zuvor wurde neben dem Unterstellgebäude ein Steigerturm errichtet. Doch dieser Turm hielt nur 12 Jahre; er wurde wegen Baufälligkeit wieder abgebrochen.   

1901:
wurden der Wehr 4 Musiker zur Verfügung gestellt. Sie hatten die Aufgabe, die Feuerwehr zu den Übungen mit Musik zu begleiten. Natürlich war diese Musik nicht eine Feuerwehrkapelle heutigen Zuschnitts. Im selben Jahr übernahm Heinrich Rühmling von Carl Steen für 15 Jahre die Wehrleitung   

1903:
ließ der Magistrat eine neue Feuerlösch-Ordnung an Stelle der alten von 1881 treten und vom mecklenburgischen Großherzog Friedrich Franz genehmigen. Zwei Jahre später fuhren 2 Delegierte nach Mainz zum Feuerwehrtag.   

1906:
Anschaffung einer tragbaren Handspritze aus Zuwendung der Feuerwehrversicherung.

Historische Löschtechnik

Zwischenzeitreisen:
Der 1. Weltkrieg war für die FFw nicht nur deshalb ein tiefer Einschnitt, weil große Lücken in die Mannschaftsstärke der Freiwilligen Feuerwehr Laage gerissen wurde, sondern es musste von Neuem begonnen werden.  

1919:
wurde mit dem Neuaufbau der Feuerwehr begonnen. Mit den Vorstandswahlen im Februar wurde Otto Kobow neuer Hauptmann und löste so Ehrenfried Wohlitz ab.  

1922:
Erdmann Kröger wurde der Amtsnachfolger von Otto Kobow. Ein Jahr später übernahm die Freiwillige Feuerwehr wieder ihren Dienst, denn während der Kriegsjahren sichert eine Pflichtfeuerwehr den Feuerwehrschutz.  

1925:
wurde eine neue Feuerlöschordnung beschlossen. Diese regelt zeitgemäß, wie sich der Bürger und die Feuerwehr zur Brandverhütung und zur Bandbekämpfung verhalten sollen. Zudem wurde eine mechanische Leiter, die 12m ausfahrbar ist, in Betrieb genommen.   

Übung mit der neuen Leiter    

1928:
Eine elektrische Alarmsirene ersetzte das bisher verwendete Signalhorn, mit dem sonst die Feuerwehr zum Einsatz gerufen wurde. Zwei Jahre zuvor wurden die ersten Hydranten in die bereits vorhandene Wasserleitung der Stadt eingebaut.   Die Überschüsse aus Konzerten, Laienspielen und Tanzvergnügen wurden den Hinterbliebenen aus Brandkatastrophen, dem Blücherdenkmalfond und Brand- sowie Sterbekassen zugefügt.  

1936:
Die Freiwillige Feuerwehr Laage erhielt einen Mannschaftswagen mit einer Motorspritze. Zwei Jahre zuvor wurde Carl Borchert vom Vorsitzenden des Mecklenburgischen Feuerwehrverbandes und der Gemeindebehörde zum Ortswehrführer ernannt.

Motorspritze

1942:
Bombenangriffe auf die Stadt Rostock und großflächige Folgebrände machten den Einsatz der Laager Feuerwehr nötig.  Zwei Jahre später führte der Einsatzweg wieder nach Rostock. Die mangelnde Personalstärke aller Feuerwehren in der Gegend machte sogar den Einsatz von Jugendlichen und Kindern notwendig.    

Nachkriegs- und DDR-Zeit:
Der Aufbruch nach dem 2. Weltkrieg fiel ungleich schwerer als 1918/1919. Viele der Kameraden waren als Soldaten gefallen oder in Kriegsgefangenschaft, die gesamte Ausrüstung war verwahrlost und z.T. abhanden gekommen.  

1945/46:
Die treuen Wegbegleiter der Feuerwehr Laage, nämlich die Pferde, welche die Feuerwagen ziehen mussten, fuhren ihre letzten Einsätze.  

1947:
Der erste Feuerwehrmannschaftswagen Ford V 8 wurde beschafft und die Wehr unterstand wieder der Stadt allein. So wurde die Ausstattung und der Aufbau von den Kameraden wieder selbst übernommen. Der neue Ortswehrführer wurde in diesem Jahr Walter Roß.                  

Der zum Löschfahrzeug umfunktionierte Ford V8

1952:
Eine ehemalige Werkstatthalle nahe der Stadtkirche wurde lange Jahre Domizil der Feuerwehrmänner und -frauen. Bis dahin hatte das Feuerwehrdepot häufig den Ort wechseln müssen und war zuletzt in der Stadtscheune am Wasserturm. Drei Jahre später erhielt die Feuerwehr Laage ein neues Fahrzeug (Typ Granit). Mit diesem konnte der Feuerwehrschutz erheblich verbessert werden.  

1957:
Die Kameraden wählten Arnold Günther zum neuen Ortswehrführer, da Walter Roß, im Rang eines Brandinspektors, Wirkungsbereichsleiter wurde. Ein Jahr später wurde die Laager Feuerwehrkapelle gegründet.  

1961:
Die Freiwillige Feuerwehr Laage feierte ihren 70. Geburtstag. Den herzlichsten Glückwunsch überbrachte die Wettkampfgruppe als Bezirkssieger. Im gleichen Jahr wurde noch eine Arbeitsgemeinschaft Brandschutz der Jungen Pioniere ins Leben gerufen.  

1962:
eine Frauengruppe wurde gegründet. Der vorbeugende Brandschutz ist seitdem ihr Aufgabenbereich.  

1973:
wurde ein fabrikneues Tanklöschfahrzeug 16 beschafft, im gleichen Jahr ein LF16 aus Berlin, Baujahr 1960. Auf beiden Fahrzeugen waren die neuen Druckluftatemgeräte vorhanden.

Das 1960 fabrizierte Löschfahrzeug wurde später liebevoll "Oma" genannt.

1987:
Verstarb der nach dreizehnjähriger Amtsführung der Wehrleiter Arnold Günther. Seine Nachfolge trat für kurze Zeit Peter Lahm an, ihm wiederum folgte Udo Fischer, der bis 2007 im Amt des Ortswehrführers war.


Wendezeit und Jahreswende:
Im Wendejahr 1989 entstand zwischen der Stadt Laage (Meckl.) und der Stadt Lage (Westfalen) ein partnerschaftliches Verhältnis.    

1991:
Eine Traditionskraft - 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Laage  
Mitglieder:
•      24 Feuerwehrkameraden im abwehrenden Brandschutz
•      9 Kameradinnen und Kameraden im vorbeugenden Brandschutz
•      16 Jugendfeuerwehrmitglieder
•      13 Musiker der Feuerwehrkapelle
•      Ausrüstung: 1 LF16 & 2 TLF16 & 1 TS8    

1995:
wurde der Fuhrpark durch einen neuen VRW erweitert. Dadurch konnte die Menschenrettung auf den umliegenden Straßen stark verbessert werden.

1997:
Das alte Feuerwehrhaus wurde nach über 45 Jahren verlassen und das neue Feuerwehrhaus (Rundgang) in den Schwendnißtannen wurde bezogen. Dazu übergab die Freiwillige Feuerwehr Güstrow ihre Drehleiter.


1998:
wurde der alte B1000, der als Einsatzleitwagen diente, durch ein neuen Mercedes Sprinter ersetzt.


1999:
fand die Katastrophenschutzübung TOWER‘99 statt, bei der überprüft wurde, inwiefern die Einsatz- und Rettungskräfte des Landkreises zusammenarbeiten können.

2001:
wurde feierlich im Rahmen des Festes "Tag der offenen Tür" ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 16 / 25 in Betrieb genommen.


2003:
wurde die neue Drehleiter DLK 18/12 in Betrieb genommen und die alte W50 Drehleiter ging wieder an ihrem  alten Standort zurück.


weitere....